Die Nikolaikirche

Als die Trümmer des 2. Weltkriegs im Stadtzentrum von Anklam abgetragen waren, gab es Lilienthals Geburtshaus nicht mehr und die benachbarte Nikolaikirche, in der er getauft wurde, lag ebenfalls in Trümmern.

Foto © Wittig/Lilienthal-Museum Nikolaikirche

Mit ihrer ursprünglichen Turmhöhe von 103 Metern gehörte die Kirche zu den größten des Hanseraums. Über Jahrhunderte prägte der Turm als Seezeichen schon von Weitem die Silhouette der Stadt. Am letzten Anklamer Kriegstag, dem 29. April 1945, wurde die Kirche Opfer des Beschusses der sich zurückziehenden Wehrmacht. Der in Brand geschossene Kirchturm stürzte durch das Dach in das Kirchenschiff. Seitdem war die Kirche Ruine und über 50 Jahre ungenutzt.

 

Seit 17. Dezember 2022 wieder geöffnet:

Der erste Bauabschnitt ist beendet. Im High-Tech-Fußboden der Kirche liegen bereits alle künftig nötigen Medien inclusive der Heizung. Zu den Öffnungszeitungen des Museums kann auch die Pilotausstellung Lilienthal-LAB besichtigt werden.  

Täglich 24 Stunden geöffnet ist die virtuelle Ausstellung, die Einblicke in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des historischen Gebäudes gibt. Inklusive Ausblick vom Kirchturmdach!

Virtuelle Ausstellung in der Niolaikirche Anklam

Die Geschichte der Nikolaikirche:
https://www.nikolaikircheanklam.de/Nikolaikirche/index.htm

Historische Abbildungen und Bilder zum Wideraufbau
https://www.nikolaikircheanklam.de/Abbildungen/index.htm

Der Wiederaufbau der Kirche macht gegenwärtig große Fortschritte:

Am 24. Mai 2011 wurde das neue Dach des Kirchenschiffes in historischer Formgebung eingeweiht.

2013-2014 erfolgte die Baugrundertüchtigung und die Sanierung des Sakristeianbaus.

Seit 2015/16 wird an der vollständigen Sanierung, dem Aufbau des Ikareum - Lilienthal Flight Museum mit einem Investitionsumfang von 24 Mio. EUR gearbeitet. zum Projekt gehört die Wiedererrichtung des Turmhelmes und die Errichtung eines Funktionsgebäudes.

Seit 2016 arbeiten die nach europaweiter Ausschreibung ausgewählten Architekten heneghan peng architects an der Bauplanung. Für die Ausstellungsgestaltung wurde das Berliner Büro beier+wellach Projekte gewonnen.

Fenster

Ein wiederhergestelltes ist das so genannte "Nikolausfenster", gestiftet vom damaligen technischen Direktor der Pommerschen Zuckerfabrik Anklam Paul Förster und seine Ehefrau Marie, „Gott zu Ehren“. Die Stiftung erfolgte 1909, anläßlich der Beendigung der umfangreichen Rekonstruktionsarbeiten in der Kirche.
Während des Luftangriffs der 8. US Air Force am 9. Oktober 1943 gingen im Umkreis der Nikolaikirche eine größere Zahl von Sprengbomben  nieder, durch deren Druckwellen sämtliche Fenster zerstört wurden.
Die Rekonstruktion erfolgte unter Verwendung mehrerer Abbildungen und vorhandener Glasreste auf Initiative und Kosten von Dr. Peter Eggert, Berlin.
Ausführung: Glasgestaltung Altlandsberg.

Ein zweites, benachbartes Fenster wurde als Gedenkfenster konzipiert.
Der Entwurf von Jörg Breitsprecher, Anklam (1947 - 2011) erinnert an die Zerstörung der Stadt im zweiten Weltkrieg und an die 60-jährige Geschichte der Kirche als Kriegsruine.
Die Herstellung erfolgte ebenfalls unter finanzieller Beteiligung von P. Eggert durch die Firma Glasgestaltung Altlandsberg.

Die Neuverglasung des Chores der Taufkirche Lilienthals erfolgte 2014 zum Thema "Lilienthal". Der prächtige, farbenfrohe, mit Lilienthal-Motiven angereichte neue Chorabschluss des Engländers Graham Jones ist ein zusätzlicher Anziehungspunkt in der Kirche und Symbol für das Vorankommen des Gesamtprojektes. Die Ausführung erfolgte durch Derix Glasstudio Taunusstein.

Die Schließung der übrigen Fenster wurde durch den Förderkreis der Kirche durch eine Kampagne ermöglicht, bei der die in "Goetheglas" ausgeführten Scheiben die Namen der Spender tragen. Zu den Unterstützern gehören auch zahlreiche Städte des "Hansebundes der Neuzeit", deren Stadtwappen nun die Fensterfronten der Kirche schmücken.

Wappenfenster   >>> Filmbericht

Förderkreis Nikolaikirche Anklam e. V.

Der Förderkreis Nikolaikirche Anklam e.V. ist ein im Vereinsregister des Amtgerichts Pasewalk (VR 526) eingetragener, gemeinnütziger Verein mit über 80 Mitgliedern.